Stolpersteine als Möglichkeit des Gedenkens und der Erinnerung an die Opfer des Nationalsozialismus sind weithin anerkannt, waren und sind aber auch umstritten. Hier finden Sie einige ausgewählte Beiträge zum öffentlichen Diskurs.
Die Darstellung des Anliegens Gunter Demnigs und der Aktivitäten zur Verlegung von Stolpersteinen finden sie unter dieser Webseite.
Ein grundlegender Aufsatz von Anna Warda, einer Mitarbeiterin von Gunter Demnig mit zahlreichen Hinweisen und Weblinks.
Sie finden ihn hier.
Auf dem Weg ins Büro, vor dem Hauptgebäude der Universität Hamburg, vor der eigenen Haustür oder an der Eingangstür der Arztpraxis um die Ecke: Vielerorts begegnen wir kleinen Betonwürfeln im Gehweg, die mit einer Messingplatte versehen sind. Der Kölner Künstler Gunter Demning initiierte das Projekt »Stolpersteine« im Jahr 1995. Seither sind in Deutschland und weiteren 17 europäischen Ländern rund 50.000 Gedenksteine verlegt worden. Sie erinnern an die Verfolgten, Deportierten und Ermordeten des NS-Regimes – an den Orten, an denen sie zuletzt gewohnt oder gearbeitet haben.
Das Projekt hat sich zu einem Erfolgsmodell der Erinnerungskultur entwickelt und ermutigte viele Menschen dazu, einen Gedenkstein anfertigen zu lassen. Die entwickelte Eigendynamik löst jedoch zunehmend Kritik aus. Inschriften wie »Rassenschande« oder »Gewohnheitsverbrecher« zieren zum Teil die kleinen Steine – ohne sich von diesen NS-Begriffen zu distanzieren. Ebenso wird kritisiert, dass die Gedenksteine im wahrsten Sinne des Wortes mit Füßen getreten werden. Daher lehnen einige Städte die Stolpersteine ab, darunter auch München.
Ob das Projekt seine Ziele verfehlt, der Profit im Vordergrund steht und die Angehörigen selbst übergangen werden, darüber diskutieren der Publizist und Autor Micha Brumlik, der Journalist Daniel Killy und Peter Hess, Projektkoordinator der Stolpersteine in Hamburg.
Eine Video-Aufzeichnung finden Sie hier.
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NDR.de .KULTUR 5.11. 2014 von Daniel Kaiser